Hier ein Überblick über die Schwerpunkte der Entwicklung der Kinder:
Phase 1 / sein / orale Phase (mundbezogen) --> 0 bis 6 Monate
Die Bindung zwischen Kind und engen Bezugspersonen ist die wichtigste Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung des Kindes. Wichtig ist, dass das Kind nicht zu häufig herumgeschoben wird. Konstanz der Bezugspersonen ist in den ersten Monaten sehr wichtig.
Entscheiden sich die Eltern für eine Betreuung bei einer Tagesmutter, so gibt es für das Kind neben den Eltern nur die Tagesmutter. In einer Kita dagegen, wechseln die Bezugspersonen je nach Einsatzplan.
Als körperliche Fähigkeiten gelten in diesem Altersabschnitt: Kopf heben, drehen, Bewegungen des ganzen Körpers, Kopf und Brust von der Unterlage abstützen, später sitzen.
Die Wahrnehmung entwickelt sich: Welt kennen lernen, auskundschaften mit allen Sinnen, alles in den Mund nehmen, schütteln, wegwerfen.
Kommunikation und soziale Fähigkeiten: Interesse an Gesichtern und menschlichen Stimmen. Bereits in diesem Altersabschnitt sollte mit den Kindern gesprochen werden.
Phase 2 / Entdecken und Erforschen --> 6 bis 18 Monate
Körperliche Aktivitäten: tun und handeln / neugierig sein, entdecken, aktiv sein ohne Verantwortung zu tragen. Sehr wichtig in diesem Alter ist das gute Umfeld, welches wesentlich zu einer positiven Lebensgeschichte beiträgt.
Selbständiges Fortbewegen: robben - kriechen - Vierfüsslergang - stehen - laufen. Das Kind entscheidet, wann es bereit ist zu gehen.
Sprechen können: Erste verständliche Wörter.
Fremdeln: Im Alter von 6 bis 8 Monaten ist das Fremdeln charakteristisch. Dies ist bei der Kinderbetreuung zu beachten. Kinder in der Fremdelnphase brauchen doppelt so lange, um sich auf eine neue Bezugsperson einzustellen. Wenn möglich ist in dieser Zeit keine neue Bezugsperson hinzuzuziehen.
Phase 3 / denken / anale Phase --> 18 Monate bis ca. 3 Jahre
Das Kind ist im Konflikt zwischen dem was es will und dem was es kann. Frustrationen und Wutausbrüche sind die Folge. Das Kind soll auch in diesen Gefühlen ernstgenommen werden. Das Kind ist auf eine liebevolle Beruhigung angewiesen. Das Kind kann seine Gefühle noch nicht ausgleichen. --> Trotzphase
Die Realität und die Traumwelt können noch nicht unterschieden werden.
Sprache: Die Sprache entwickelt sich immer mehr.
Parallelspiel: Die Kinder sitzen nebeneinander, jedes spielt für sich.
Körperliche Geschicklichkeiten: Treppensteigen, balancieren, springen, tragen, essen mit Löffel und trinken mit Tasse oder Glas.
Phase 4 / Phallische (Macht) - ödipale Phase (gegengeschlechtliche Liebe zum Elternteil) --> 3 bis 6 Jahre
Kindliches Denken: ICH-bezogen. Das Kind macht sich zum Massstab aller Dinge. Es kann sich nicht in andere Personen hineinversetzen und deren Blickwinkel einnehmen.
Sprache: Geschichten können noch nicht so erzählt werden, dass Aussenstehende sie verstehen. Das Kind ist sehr wissbegierig. "Warum- und Wie-Fragen" ohne Ende. Es liebt neue Wörter und erfindet eigene.
Gruppenverhalten: Ab 5 Jahren spielen Kinder häufig mit Freunden oder mit mehreren Kindern. Freunde gewinnen an Bedeutung. Abmachen nach dem Kindergarten ist hoch im Kurs.
Körperliche Fähigkeiten: Bewegungen werden sicherer. Das Leistungsbewusstsein entwickelt sich. Das Kind kann sich selber an- und ausziehen.
Sauber werden: Die Kinder werden sauber und trocken.
Magisches Alter: Das imaginäre und das reale Bewusstsein sind nicht so getrennt wie bei Erwachsenen.
Phase 5 / Wissen und Können --> 6 bis 12 Jahre
Ruhepause in der sexuellen Entwicklung. Diese ist heute jedoch schon vor 12 Jahren beendet. Physisches und psychisches passt häufig nicht zusammen bei grossen Wachstumsschüben.
Schulzeit: Lernen und Gelerntes umsetzen. Denkentwicklung, gedankliche Schlüsse ziehen und zunehmend den Gesetzen der Logik folgen. Schreiben lernen. Das Kind wird kritischer, da sich der Gerechtigkeitssinn entwickelt. Schuldruck und Leistungsdruck.
Distanzierung zu Eltern; Intimsphäre wird wichtig. Verantwortung übernehmen und Konsequenzen aus seinem Verhalten zu tragen.
Phase 6 / Autonomie und Sexualität --> 12 bis 18 Jahre (Pubertät)
Die Kinder stecken in einem inneren und äsuseren Chaos (Pubertät). Loslassen der Bezugspersonen. Die Loslösung kann für beide Parteien schmerzvoll sein. Die Eltern müssen darauf vertrauen, dass sie ihre Erziehung und Wertevermittlung gut gemacht haben und so den Kinder einen guten Grundstein mitgeben. Auch wenn der Einfluss der Eltern schwindet. Die Jugendlichen brauchen immer noch Leitplanken und sogar Grenzen. Diese sind aber neu zu setzen.
Wachstumsschübe und Veränderung der Körperproportionen.
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